- hilft Müll zu vermeiden

Sie ist Abfallberaterin im Abfallwirtschaftsverband Graz-Umgebung und berät Gemeinden, informiert Bürgerinnen und Bürger und betreut unter anderem das Projekt "G'scheit Feiern" im Bezirk Graz-Umgebung....

In der Steiermark gibt es dem Steiermärkischen Abfallwirtschaftsgesetz entsprechend insgesamt 17 Abfallwirtschaftsverbände, deren Aufgabe die Verwertung und Entsorgung von Abfällen aus Haushalten und öffentlichen Einrichtungen sowie von hausmüllähnlichen Abfällen ist. Die Sammlung und Abfuhr derartiger Abfälle ist Aufgabe der Gemeinden. Träger der Abfallwirtschaftsverbände sind die Gemeinden, die auch die entsprechende Struktur mit Vorstand, Büro und einem Team aus Abfallberaterinnen und Abfallberatern schaffen.

Heidi Weinhandl ist Abfallberaterin im Abfallwirtschaftsverband Graz-Umgebung, der ein Zusammenschluß aller 57 Gemeinden des Bezirkes Graz-Umgebung ist. Ihre primären Aufgaben liegen in der Beratung der Bürger/innen: "Als Abfallberaterin ist meine primäre Tätigkeit die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern zu diesem Thema. Wir sind aber auch eine Informations- und Beratungsstelle, die Informationen an die Gemeinden weiter gibt, Koordinationstätigkeiten mit den Entsorgungsunternehmen wahrnimmt und Projekte in Schulen und Kindergärten umsetzt."

Abfall stellt ein unerwünschtes "Nebenprodukt" unserer Zivilisation dar, das es entsprechend zu behandeln bzw. zu entsorgen gilt. Je besser die Sortenreinheit des gesammelten Abfalls ist, um so mehr Abfall kann einer Wiederverwertung zugeführt werden. Im Bezirk Graz-Umgebung erfolgt die Sammlung in mehreren Fraktionen, wie Heidi Weinhandl ausführt: "Grundsätzlich sammeln wir Restmüll, Sperrmüll, Altpapier, Altglas, Leichtfraktion und Problemstoffe. Wir kommen im Bezirk Graz-Umgebung auf ein durchschnittliches Restmüllaufkommen, das von Jahr zu Jahr schwankt und ca. 70 kg pro Einwohner und Jahr ausmacht." Maßnahmen zur Abfallvermeidung sind laut Weinhandl in aller Munde, wobei die größten Einsparungpotentiale im Bereich des Konsums, also beim nachhaltigen Einkauf gegeben wären: "Wenn ich auf dem Bauernmarkt einkaufe oder in einem Bioladen, dann kann ich mich konkret für ein Produkt entscheiden und mir in der Regel die Verpackung ersparen."

Über ein "Artikel Services" werden den Gemeinden monatlich Beiträge zur Abfallwirtschaft zu Verfügung gestellt, sie und ihre Kolleginnen und Kollegen besuchen Veranstaltungen wie Bürgerversammlungen, Umweltausschußsitzungen oder auch bei Gemeinderatssitzungen. Einen Schwerpunkt stellt die Umwelterziehung in Schulen dar. In den vergangenen Jahren wurden Volksschulen und die Kindergärten besucht, in diesem Jahr sind es die Hauptschulen und polytechnischen Lehrgänge, die mit einem einheitlichen Abfalltrennsystem in den Klassensräumen ausgestattet werden und in denen Projekte zur Abfalltrennung durchgeführt werden. Heidi Weinhandl erläutert am Beispiel Altpapiersammlung ein typisches Projekt: "Wir zeigen auf, was Altpapier ist und wie das Altpapier verwertet wird. Mit den Kindern in den Volksschulen wird Papier geschöpft, um den Kreislauf des Altpapiers bzw. des Wertstoffes Papiers zu erklären. Die Kinder nehmen diese Projekte mit großer Begeisterung an und es kommt immer wieder zu einer Konfrontationen im positiven Sinn, wenn sie ihren Eltern 'erziehen'!"

Heidi Weinhandl betreut in ihrem Bezirk auch das Projekt "G'scheit Feiern" des Landes Steiermark, mit dem Feste nachhaltiger gestaltet werden sollen: "Die Philosophie dieses Projektes liegt in der nachhaltigeren Gestaltung von Feste. Dabei gibt es unterschiedliche Schwerpunkte: es gibt den Schwerpunkt Abfall, es gibt den Schwerpunkt regionale Produkte und als - sage ich jetzt einmal höchste Stufe - eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln." Feste und Veranstaltungen, die nach den Kriterien von "G'scheit Feiern" durchgeführt werden, sind durch eine andere Festkultur geprägt: durch den Einsatz von Porzellangeschirr, Metallbesteck und Gläser verzichtet man ganz bewußt auf Einweggeschirr, vermittelt damit eine andere Esskultur, das Abfallaufkommen wird wesentlich verringert. Außerdem werden regionale und saisonale Qualitätsprodukte verwendet. "Ich würde diese Festkultur als höherwertig bezeichnen" bringt es Weinhandl auf den Punkt. Um das steigende Interesse erfüllen zu können, wurde vom Abfallwirtschaftsverband in diesem Jahr ein "Geschirrmmobil" angeschafft, mit dem Geschirr und Besteck direkt bei den Festen gewaschen werden können.

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