- koordiniert lokale Agendaprozesse im Ennstal
Sie betreut für die Ökologische Landentwicklung Steiermark sogenannte Lokale Agenda 21 Prozesse im Bezirk Liezen. Zu den beeindruckendsten Beispielen gehört die Gemeinde Haus im Ennstal.....
Bei der UNO-Konferenz "Umwelt und Entwicklung" in Rio de Janeiro 1992 wurde die Agenda 21 als weltweites Aktionsprogramm zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung beschlossen. In einem eigenen Kapitel wird die Rolle der Gemeinden beschrieben, die sie bei der Umsetzung der Agenda 21 haben. In der Steiermark gibt es über 70 Gemeinden, die bereits einen Lokalen Agenda 21 Prozesse (LA21) begonnen haben. Sie werden dabei von der Ökologischen Landentwicklung (ÖLE) begleitet. Gudrun Gruber ist für die ÖLE als Regionalbetreuerin im Ennstal im Einsatz und erläutert im Interview diesen Prozess.
Schaller: Frau Gruber, sie sind im Ennstal für die Lokale Agenda 21 zuständig. Was ist das?
Gruber: Die Lokale Agenda 21 ist eine Entwicklung innerhalb der Gemeinde, bei der der Bürger wieder in seine Verantwortung zurückkommen soll, wo er die Dinge nicht nur geschehen lässt, sondern sie aktiv mit gestaltet. Dabei überlegt sich die Gemeinde, in welche Richtung sie sich in den nächsten 15 bis 20 Jahren hin entwickeln soll.
Schaller: Wie kann man sich als Laie solch einen Prozess vorzustellen, wie läuft er ab?
Gruber: Ich glaube, dass sich die Bürger unter einem lokalen Agendaprozess zu Beginn wenig vorstellen können. Es ist daher wichtig, dass man den Prozess den Bürgern sehr schnell mit praktischen Beispielen näher bringt: was ist in anderen Gemeinden passiert, welche Chancen verbergen sich hinter diesem Prozess. Die meisten haben Schwierigkeiten bei der Entwicklung der Visionen, weil sie auch im privaten Bereich oft nicht mehr als fünf Jahre voraus denken. Wir müssen den Leuten daher bei dem Agendaprozess die Möglichkeit geben, dass sie sich einklinken und ihre Ideen einbringen können. Wichtig ist, das die LA21 ein Prozess von Menschen für Menschen ist und dass es auch Spaß machen soll.
Bei uns haben die Leute begonnen, den Agendaprozess ganz spezifisch auf ihre Gemeinde anzupassen. Wörschach hat beispielsweise das Motto "Wörschach startet durch" und hat den 24-Stunden-Lauf im Logo, Haus im Ennstal hat "Bewusst zu Haus" und Großsölk, eine große Gemeinde, die sehr stark zerrissen ist, hat das Motto "Gemeinsam gestalten - zusammen halten". Damit wird der Prozess viel schneller umsetzbar, weil die Bürger sagen, das taugt uns, das ist etwas für uns. Wichtig ist natürlich auch die Unterstützung vom Land.
Schaller: Sie haben im Ennstal insgesamt sechs solche Agendaprozesse begleitet, was waren so die besonderen high-lights dieser Prozesse?
Gruber: Für mich persönlich war so ein high-light, dass wir es geschafft haben, die sehr komplizierte Sprache der Agenda 21 auf eine Bürgersprache umzuformen, wo dann alle merken, wir sprechen die selbe Sprache und wo Leute wirklich begeistert worden sind. Wir haben Gemeinden, die massiv im Bereich Öffentlichkeitsarbeit tätig waren. In Haus im Ennstal beispielsweise waren um die 500 Bürger in den Prozess eingebunden. Es sind die Kleinprojekte gewesen, die Sofortmaßnahmen, an denen die Agenda 21 begreifbar wurde. Und natürlich war für mich auch dieses Hinein Rutschen ins Gefühl ein high-light, wir können selber etwas tun und wir müssen nicht warten, bis von Brüssel, Wien oder sonst wo Hilfe bekommen.
Wir mussten aber auch erkennen, dass die LA21 Zeit braucht. Manche Gemeinden sind doch vier Jahre permanent in diesem Prozess drinnen, der auch, nachdem sie ihn abgeschlossen haben, trotzdem weiter läuft. Für die Leute in den Gemeinden und für mich war es eigentlich das schönste, zu sehen, dass der Prozess auf eigenen Füßen steht und nicht mit der Abgabe eines Zielplanes abgeschlossen wurde.
Schaller: Wo sind die größten Schwierigkeiten bei solchen Prozessen?
Gruber: Die größten Schwierigkeiten haben wir im Bereich der politischen Umbildung gehabt. Es gab zwar überall einstimmige Gemeinderatsbeschlüsse und wir haben auch mit den Gemeinderäten einen LA21 Prozess in einer Art Workshop durchgeführt, damit sie wissen, worauf sie sich einlassen. Es ist aber trotzdem zu Beginn so gewesen, dass wir eine Parallelstruktur gehabt haben, also die LA21 auf der einen Seite mit einem ganz starken Schwerpunkt Nachhaltigkeit und auf der anderen Seite die Gemeinderäte. Wir haben das dann aber ganz gut in den Griff bekommen, indem wir einen Teil der Gemeinderäte auch im Koordinationsteam der LA21 drinnen gehabt haben und die LA21 auch Tagesordnungspunkt bei der Gemeinderatssitzung war, indem die Ergebnisse und die momentanen Planungsschritte innerhalb des Gemeinderates präsentiert wurden. Wir haben auch gemerkt, dass alles viel schneller geht, wenn die Amtsleiter eingebunden sind und vieles über die Gemeindestube abgewickelt wird.
Schaller: Der Beschluss, solch einen Prozess durchzuführen, passiert ja im Gemeinderat und einer der nächsten Schritte ist die Einbindungen der Bürgerinnen und Bürger. Wie reagieren die, wenn es heißt, wir machen eine lokale Agenda 21?
Gruber: Es gibt Gemeinden, die vorpres chen und die alles, was irgendwie neu ist, an sich ziehen. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass man von vornherein klar legt, das ist mit Arbeit verbunden. Es ist nicht nur der Beschluss des Themas, sondern es bedeutet, dass sie ein Umdenken wollen und dass die Bürger mitmachen. Auf Papier klingt das sehr leicht und ist schnell beschlossen, aber es ist natürlich ein Mehraufwand und die Gemeinde wird gefordert. Man kann nicht Nachhaltigkeit verlangen, indem man sagt, wir müssen jetzt, so wie es in Haus im Ennstal war, den Kaufmann halten oder neu installieren und dann geht die Gemeinde zu einem Großmarkt und kauft dort die Produkte ein. Es muss für so einen Prozess auch ein Budget vorgesehen werden, es muss die Unterstützung da sein, dass Briefe ausgeschickt werden, dass die Organisation über die Gemeindestube laufen kann und dass das Team, das ja großteils aus ehrenamtlichen Leuten besteht, Unterstützung bekommt. Wir sind auch soweit gegangen, dass wir gesagt haben, nachdem diese Leute ehrenamtlich arbeiten, hat die Gemeinde natürlich auch so etwas wie Dankbarkeit zu zeigen. Das heißt zum Beispiel, die Mitarbeiter werden einmal im Jahr eingeladen, man bedankt sich für ihre Leistungen und die Ergebnisse werden auf der Homepage und in der Gemeindezeitung präsentiert. Wichtig ist, dass die Gemeinden lernen müssen, diesen Prozess überparteilich zu tragen.
Schaller: Wie reagieren die Bürger auf so einen Prozess?
Gruber: Zu Beginn neugierig und sehr vorsichtig. Wir tragen mit dem Prozess die Nachhaltigkeit nach außen und die ist für viele Menschen ein nicht greifbarer Begriff. Viele verbinden damit Verzicht nach dem Motto "da dürfen wir dann eh nicht's mehr tun" und als erstes fällt ihnen ein, dass sie weniger Auto fahren dürfen. Damit muss man sehr vorsichtig umgehen, weil es sehr viele schlechte Beispiele gibt. Nachhaltigkeit ist für die meisten kein Begriff, mit dem sie von Anfang an umgehen können.
Schaller: Welche Aufgabe haben Sie in so einem Prozess?
Gruber: Meine Aufgabe ist es, den Prozess anzustarten, die Leute dahin zu bringen, dass sie die Entscheidung treffen, so einen Prozess durchzuführen. Dann habe ich natürlich die Aufgabe, ihnen das Handwerkszeug zu geben, damit der Prozess im Laufen bleibt. Es gibt sehr viele Projekte, wo jemand kommt, sie betreut und in dem Moment, wo der Betreuer die Gemeinde verlässt, wird der Bleistift aus der Hand gelegt. Wir haben hier eine sehr starke Vernetzung innerhalb der Teams und zwischen den Teams. Das heißt, die Gemeinden haben gelernt, auch mit Fehlern umzugehen. Das heißt, wenn wer Fehler macht und eine andere LA21-Gemeinde ruft in dieser Gemeinde an, dann wird auch über die Fehler gesprochen.
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;p>Meine Hauptaufgabe ist, diesen Prozess anzustarten und ihn sehr schnell in die Selbstorganisation zu entlassen. Ich bleibe aber für die Gemeinden auch nach Abschluss des Prozesses immer erreichbar und bilde dann im Bezirk Liezen so etwas wie eine Drehscheibe, indem ich für die Vernetzung sorge. Das heißt, wenn eine Gemeinde etwas macht, dann kommt das an mich und ich schick es dann wieder an die anderen Gemeinden aus, dadurch können die Gemeinden von einander profitieren.
Schaller: Welche Strukturen gibt es in den Gemeinden, damit diese Prozesse zielgerichtet durchgeführt werden können?
Gruber: Wir haben sozusagen zwei Ebenen: die eine ist die Entscheidungsebene mit Bürgermeister und Gemeinderäten und dann haben wir ein Lenkungsteam oder Koordinationsteam, in dem vor allem Aktivbürger drinnen sind, denen die Gemeinde ein großes Anliegen ist. Interessant ist, dass sich zum Beispiel Menschen in so einen Prozess einklinken, die erst relativ kurz in dieser Gemeinde leben. Sie sehen darin eine Möglichkeit, die Kontakte innerhalb der Gemeinde zu verstärken und sie haben auch den Vorteil, dass sie die Gemeinde noch mit den Augen eines Gastes sehen und für Probleme noch viel sensibler sind. Die nächste Schiene - und das sagen wir immer extra dazu - ist ein Öffentlichkeitsteam, das die Ergebnisse, diese Planungsschritte und all das, was gerade passiert, an die Bürgerinnen und Bürger transportiert, die noch zu Hause sitzen und sich noch nicht eingeklinkt haben. Der Prozess sollte ja die ganze Zeit offen sein, so dass Bürger jederzeit sagen können, ich möchte da mitmachen, das ist ein Thema, das mich interessiert.
Schaller: Jetzt gibt es ja zwei Entwicklungsrichtungen von solchen Agendaprozessen: wenn man von der Gemeinde hinunter auf die Betriebsebene geht zur sogenannten betriebliche Agenda oder wenn man über die Gemeindegrenze hinaus geht, die regionale Agenda. Was kann man unter solch einer betriebliche Agenda 21 verstehen?
Gruber: Wir haben die betriebliche Agenda 21 in einer Pilotphase probiert, das heißt, dass Betriebe innerhalb einer lokalen Agenda 21 beraten worden sind. Das ist in dieser Pilotphase noch relativ stark von einander abgekoppelt verlaufen. In manchen Gemeinden wie in Trieben ist das sehr gut gelaufen, hat aber dann nur schwer den Zusammenschluss mit der lokalen Agenda 21 gefunden. Betriebe, die dabei mitgemacht haben, haben im Bereich der Nachhaltigkeit sehr stark profitiert, es ist aber zu wenig in den LA21-Prozess eingeflossen.
Schaller: Wie kann man die regionale Agenda verstehen?
Gruber: Wir haben im Bezirk Liezen eine regionale Agenda "Enns-Grimming-Land", bei der zehn Gemeinden beschlossen haben, gemeinsam einen Zukunftsweg zu gehen. Wir haben Gott sei Dank Zeit für eine Anlaufphase gehabt, durch die die Bürgermeister zusammen gewachsen sind. Wir haben in unserem Bezirk Liezen die starke Dachstein-Tauern-Region, das Salzkammergut und den Nationalpark. Und dieses Enns-Grimming-Land, das von Pürgg-Trautenfels bis Donnersbachwald geht, ist als Region eigentlich immer durchgefallen. Wir haben mit den Bürgern aus zehn Gemeinden einen großen Workshop gemacht und es hat sich seit damals eine eigene Identität entwickelt. So eine regionale Agenda hat den Vorteil, dass sehr viele Dinge, die eine einzelne Gemeinde allein nicht umsetzen kannst, in einem Zehnerverband sehr viel leichter realisierbar sind. So haben zum Beispiel fünf Gemeinden gemeinsam eine Straßensanierung ausgeschrieben oder es hat eine Gemeinde erkannt, dass es für Kinder keine Ausbildung zum Chorsingen gibt. Wäre früher ein einzelner Bürger mit solch einem Wunsch gekommen, dann hätte es geheißen, das geht nicht, das können wir nicht finanzieren. Heute machen das die zehn Gemeinden gemeinsam, dass sie Kinder, die gerne im Chor singen würden, fachmännisch ausbilden lassen: die Finanzierung ist dann leichter zu bewerkstelligen und man hat dann auch genügend Kinder, die das machen können. Ähnliches merken wir auch bei unseren Jugendprojekten im Enns-Grimming-Land, wo wir zwei Jugendworkshops gemacht haben. Beim ersten Workshop waren 85 Jugendliche, beim zweiten Workshop hat eine ausgewählte Gruppe weiter gearbeitet und wir haben dann ein Event gemacht, bei dem die Jugend gesagt hat, wir möchte, dass für die Jugend mehr passiert. Da hat man dann wirklich gesehen, wie sich das Jugendorganisationsteam über die Gemeindegrenzen hinweg findet.
Schaller: Aus meiner Kenntnis heraus gibt es in Haus im Ennstal zwei besonders interessante Projekte: Das Hauser Kaufhaus und den Hauser Euro. Können Sie die beiden Beispiele kurz vorstellen? (Anm: Das Hauser Kaufhaus musste in der Zwischenzeit leider geschlossen werden)
Gruber: Der Hauser Euro ist eine Initiative, die vom Koordinationsteam ausgegangen ist, in dem auch Wirtschaftstreibende drinnen sitzen. Wir haben dann einen großen Arbeitskreis mit den Wirtschaftstreibenden gemacht und die haben gesagt, dass es toll wäre, wenn wir eine eigene Hauser Währung schaffen würden, um eine stärkere Bindung der Kaufkraft an den Ort zu bekommen. Wir haben dann überlegt, in welcher Form dies passieren könnte und man hat sich auf den Hauser Euro geeinigt. Dies passierte zu einer Zeit, zu der es noch den Schilling gab. Dieser Hauser Euro ist so eine Art Gemeindewährung, bei der Geschenke der Gemeinde in Hauser Euro ausgegeben werden, damit werden Ehrungen durchgeführt und man kann den Euro auch in einer Geschenkbox kaufen. Das wichtigste aber ist, dass der Hauser Euro in jedem Geschäft in Haus einzulösen ist. Man kann ihn auf der Bank beziehen und dort auch wieder retour tauschen. Ein Nebenaspekt hat sich vor allem aus dem Gespräch mit älteren Leuten ergeben. Ihnen ist er lieber als ein Geschenkskorb, in dem oft Produkte enthalten sind, die sich nicht mehr beißen können oder die sie nicht mehr vertragen. Mit dem Hauser Euro haben sie ein Geschenk, das sie auch auf ihre Enkerln aufteilen können. Er ist eigentlich schon ein wichtiger Bestandteil in Haus geworden.
Beim Hauser Kaufhaus war die Situation so, dass der damalige Betreiber des Kaufhauses in Pension gehen wollte und sich die Kassaumstellung auf den Euro nicht mehr antun wollte. Man hat erkannt, dass im Zentrum von Haus, wo sich auf dem Dorfplatz ja die Gemeinde, das Schlosscafe und die Polizei befinden, etwas fehlen würde. Man hat befürchtet, dass dann der Ortskern stirbt, dass weitere Geschäfte folgen würden und ein Dominoeffekt einsetzen würde, was sich Haus als Tourismusgemeinde eigentlich nicht leisten kann. Das Koordinationsteam hat gesagt, das Geschäft müssen wir retten und hat den Kaufmann gebeten, ein paar Monate länger durchzuhalten, bis man eine Lösung finden würde. Man hat sich mit dem Netzwerk Lebensmittelhandel in Verbindung gesetzt und beschlossen, dass auch die Landwirte eingebunden werden sollen, die dadurch die Möglichkeit haben, ihre Produkte anzubieten. Man hat außerdem erkannt, dass das Geschäft flexibler werden muss. Als nächster Schritt hat man sich mit den Gewerbetreibenden zusammen gesetzt und es haben sich dann neunzehn Hauser Gewerbetreibende zu einer Gesellschaft zusammengeschlossen, um dieses Geschäft zu erhalten. In der Zwischenzeit ist es umgebaut, es gibt eine sehr schöne Bauernecke, flexiblere Öffnungszeiten, Kochvorführungen, Handarbeitsausstellungen und eigentlich wird die verfügbare Fläche immer kleiner. Die Hauser nehmen das Geschäft sehr gut an, man hat Arbeitsplätze geschaffen und die Infrastrukturversorgung gesichert. Aber besonders schön ist, dass die neunzehn Wirtschaftsbetrieben, die da mitgemacht haben, eingestiegen sind, weil sie erkannt haben, dass sie sich durch dieses Geschäft auch den Standort des eigenen Betriebes sichern. Damit hat sich eine WIN-WIN-Situation für alle ergeben. Für die Bevölkerung, für die Wirtschaftstreibenden und für die Gemeinde.
Haus im Ennstal ist bereits österreichweit so ein großartiges Projekt geworden, das wir heute so etwas wie einen "LA21 Projekttourismus" nach Haus gebracht haben. Beachtlich ist aber auch, dass die Hauser das ganz allein gemacht haben. Sie haben nicht einmal beim Land um eine Förderung angesucht!
Schaller: Darf ich Sie abschließend um eine persönliche Definition von Nachhaltigkeit bitten?
Gruber: Für mich bedeutet Nachhaltigkeit auf Gemeindeebene Lebensqualität. So zuleben, dass man sagen kann, es geht einem selber gut, man denkt aber auch an andere, an die Nachkommenschaft, aber auch an die Altvorderen, an die Vorfahren. Man kann auch vieles erhalten. Es muss nicht alles neu sein, modern sein und neu erfunden werden, sondern dass man kann die Tradition bewußt leben. Und dadurch kann man auch sagen, dass ist ein Teil von mir – da ist ein ganz starkes Gefühl von Heimat da!
Ein wichtiger Aspekt ist für mich bei so einem Prozess, dass die Vielfalt erhalten bleiben darf. Dass sich die Gemeinde ganz stark im Bereich der Jugend engagiert und dass man sagt, dadurch kann auch ein anderer Aspekt im Hintergrund bleiben. Oder dass man sagt, für uns ist Brauchtum das wichtigste, das heißt, die Gemeinde darf sich entscheiden, in welche Richtung ist es für sie am wichtigsten, zu arbeiten. Und dass sie Zeit hat für diesen Prozess. Ich halte nichts davon, Nachhaltigkeit in eineinhalb Jahren, zwei Jahren durchzupuschen. Damit haben wir sicher keine nachhaltige Wirkung geschaffen außer der, dass alle froh sind, wenn der Prozess vorbei ist.
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