- ist Prokuristin bei Anton Paar
Bereits zweimal durfte sie die Auszeichnung des Unternehmens als Frauen- und Familienfreundlichstes Unternehmen übernehmen. Aber auch sonst ist das Unternehmen ungewöhnlich. Im Jahr 2005 wurde ein eigener Schwerpunkt Mobilität begonnen, im Dezember 2003 wurde das Unternehmen in eine gemeinnützige Stiftung eingebracht....
Zweimal wurde die Firma Anton Paar bereits als frauen- und familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet, einmal auf Steiermarkebene, ein zweites Mal auf Österreichebene. Die erste Auszeichnung war eine große Überraschung, erzählt Maria Santner, Prokuristin der Firma Paar: "Es waren unsere Mitarbeiter, die unsere Firma – ohne unser Wissen – bei diesem Wettbewerb nominiert haben." Vorzuweisen gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen und Vorkehrungen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. In erster Linie ist sind es ganz flexible Arbeitszeitmodelle, die von jeder Form von Teilzeitarbeit bis hin zur Vollbeschäftigung reichen. Aber auch gleitende Arbeitszeit, bei der man beispielsweise später kommen kann, wenn ein Kind krank ist. Kinder können aber auch an den Arbeitsplatz mitgenommen werden, wenn sie schulfrei haben. Da vor allem die Ferienzeit besondere Anforderungen an berufstätige Eltern stellt, gibt es eine sogenannte "Kids-Week". Zwei Wochen hindurch wird das Pfarrheim der Pfarre Straßgang angemietet und Kinder von Mitarbeiterinnen, die beispielsweise eine Ausbildungsbildung zur Kinder-gärtnerin absolvieren, machen für die Kinder ein vielfältiges Programm.
"Hinter Anton Paar steht eine F amilie. Dies e persönliche Erfahrung und die persönliche Wertschätzung von Familie haben dazu geführt, dass wir unseren Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern Rahmenbedingungen schaffen wollten, durch die sie mit ihren Familieninteressen und ihren beruflichen Bedürfnissen gut zu recht kommen" erläutert Santner die Motivation. Mit Maria Santner und ihrem Gatten, Dr. Friedrich Santner, der die Geschäftsführung des Unternehmens innehat, ist mittlerweile die vierte Generation der Familie am Werk. Aus einem einfachen Schlossereibetrieb, der sich auf die Reparatur von Bäckereimaschinen spezialisiert hat, wurde ein high-tech-Unternehmen, das seine Produkte, Messgeräte für den Labor- und Prozesseinsatz höchster Präzision, weltweit vertreibt und mittlerweile über 600 Mitarbeiter an neun Standorten beschäftigt.
Aber nicht nur Familien sind der Firma Paar ein Anliegen. Mit "Anton Paar in Bewegung" wurde ein Gesundheits- und Gemeinschaftsprogramm von Mitarbeitern für Mitarbeiter geschaffen, bei dem es vielfältige Angebot zu den Themenbereichen Gesundheit, Wellness, Sport und Kommunikation gibt. Als Freizeitprogramm fördert es ganz bewußt den Kontakt der Mitarbeiter unter einander und das Besondere daran ist, dass es auch den Familienmitgliedern offensteht. Die Palette reicht von Kursen und Vorträgen bis hin zu einem Firmenschitag, an dem auch mal 300 Personen teilnehmen, dem Start bei Marathonläufen oder der Teilnahme beim 24-Stunden-Lauf in Wörschach.
Mit Jahresbeginn 2005 wurde ein eigener Schwerpunkt Mobilität gesetzt mit dem Ziel, Mitarbeiter zu motivieren, Fahrgemeinschaften zu bilden, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen oder zu Fuss oder per Fahrrad in den Betrieb zu kommen. Neben der Entlastung der Umwelt gibt es einen ganz konkreten Grund für diese Maßnahme: die Firma erspart sich die Errichtung weiterer Parkplätze.
Aber auch sonst geht die Firma Paar unkonventionelle Wege. Im Dezember 2003 wurde der Familienbetrieb in eine Stiftung eingebracht. Viele Stifter wählen diese Form aus steuerlichen Gründen, die Familie Santner verfolgt mit damit andere Ziele. Die Stiftung ist auf Gemeinnützigkeit und mildtätige Zwecke ausgerichtet und verfolgt zwei Stiftungszwecke: die Förderung der Naturwissenschaften und die Prophylaxe und Heilung von Süchten aller Art. Maria Santner meint dazu: "Unternehmen und Unternehmer sind verantwortlich für das soziale Umfeld, in dem sie tätig sind, sie tragen eine Verantwortung für das Gemeinwohl. Dies war einer der Gründe für uns, dass wir als Eigentümer das Eigentum in diese Stiftung eingebracht haben. Wir wollten damit aber auch einer Entwicklung entgegen steuern, in der wir heute leben, wo es primär um Selbstverwirklichung und um das Eigenwohl geht. Uns geht es ganz bewusst darum, ein Zeichen in Richtung Gemeinwohl, in Richtung gesellschaftlicher Verantwortung zu setzen!"
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